Und das ist ziemlich besorgniserregend. Da ist der allgegenwärtige Ukraine-Krieg. Aus den Talkshows mittlerweile fast wieder verschwunden, denn die Frage, wann denn nun die ukrainische Offensive losgeht, erschöpft sich irgendwann. Wie es danach weitergehen kann und soll, wäre viel interessanter, aber an das Thema traut sich noch niemand so richtig heran. Offenbar sind nicht nur die Bürger, sondern auch die Journalisten langsam kriegsmüde.
Und dann der Sudan. Ich wage mal die ketzerische These, dass dieser Konflikt hier niemanden interessiert hätte, wenn es nicht die spektakuläre Rettungsmission für deutsche Staatsbürger gegeben hätte. Oder interessiert sich irgendjemand noch für den Krieg im Jemen? Oder die Lage in Syrien? Oder im Iran? Die Aufmerksamkeitsspanne ist verflixt kurz - und das werfe ich niemandem vor.
Schließlich gibt es im persönlichen Alltag genug Themen, die schon für Haareraufen sorgen. Die immer weiter steigenden Preise für Lebensmittel und andere Dinge des täglichen Bedarfs führen zu großem Unmut. Einige Branchen werden durch Streiks erschüttert, die wiederum viele Menschen in ihrem täglichen Leben betreffen. Das Streikrecht ist ein hohes Gut, daran gilt es festzuhalten. Aber derzeit ist die Planung einer Bahnfahrt nach Berlin eher ein Vabanque-Spiel. Dennoch werde ich es mir antun und zur Mitgliederversammlung meiner Hertha fahren. Auch wenn das eine ziemlich raue Zusammenkunft werden dürfte. Aber wat mutt, dat mutt.