Nicht alle Schüler, die bei der Vertragsunterzeichnung dabei waren, werden selbst noch die neuen Schulen besuchen, die 2025 fertig sein sollen. Trotzdem war die Freude echt bei den jungen Menschen, die extra für die Vertragsunterzeichnung in den Timeport am Neuen Hafen gekommen waren.
Die neuen Schulen sollen alles bieten, was das Schülerherz begehrt
Die jungen Gäste werden derzeit in der Neuen Oberschule Lehe und der Neuen Grundschule Lehe in Mobilbauten unterrichtet - und wollen, dass es die jüngeren Mitschüler und nachfolgenden Schülergenerationen einmal besser haben werden. Die neuen Schulen, das wurde auf den Visualisierungen deutlich, werden baulich alles bieten, was das Schülerherz begehrt - und das Lehrerherz. Neben der Neuen Oberschule Lehe (NOL) und der Neuen Grundschule Lehe (NGL) entsteht in Geestemünde das Schulzentrum Hamburger Straße.

Pädagogischer Leuchtturm: Die Neue Oberschule Lehe (NOL) soll an der Pestalozzistraße entstehen und zusammen mit dem Schulzentrum Geschwister Scholl einen neuen Campus bilden. Foto: Jost Hauer (Allianz 3 Schulen Bremerhaven)
Wie schön sie die neuen Schulen finden, an denen die Schüler mitplanen durften, machten auch Marina und Louis deutlich. Die beiden Zehntklässler der Neuen Oberschule Lehe führten souverän als Moderatoren durch die Veranstaltung - und hatten sogar einen Bauspaten mitgebracht. Mit rund 100 Besuchern waren mehr Gäste gekommen als erwartet.
Die Stäwog-Gruppe will für den Bau der drei neuen Schulbauten 190 Millionen Euro ausgeben. Sie wird die Investition refinanzieren, indem sie die Gebäude für 30 Jahre an die Stadt vermietet. Diese Mietverträge unterschrieben am Freitag Stäwog-Chef Sieghard Lückehe und Schuldezernent Michael Frost.

Vertragsunterzeichnung (von links): Oberbürgermeister Melf Grantz, Schulstadtrat Michael Frost, Stäwog-Geschäftsführer Sieghard Lückehe, Notar Sven Klook und Bürgermeister Torsten Neuhoff. Foto: Hartmann Foto: Arnd Hartmann
Zusätzlich unterschrieb Lückehe mit den Baufirmen die Bauverträge. Die Schulen werden bundesweit erstmals im sogenannten Allianz-Verfahren gebaut, in dem von Anfang an alle am Bau Beteiligten an einem Tisch sitzen. Die BIS ist als Projektmanager mit im Boot.
Schuldezernent Frost erinnerte daran, dass 1975 mit dem Schulzentrum Bürgerpark zuletzt eine neue Schule in Bremerhaven errichtet worden sei. Die neuen Schulen seien „pädagogische Leuchttürme“ und ein „Aufbruchssignal für die Bremerhavener Bildungslandschaft“.
Finanzieller Kraftakt für alle Beteiligten
Die neuen Schulen sollen baulich die besten Bedingungen für eine zeitgemäße Pädagogik bieten. Wie Frost erklärte, wird dabei das alte Konzept des Klassenraums überwunden. Das Lernen soll in Lernlandschaften und Clustern stattfinden. Die Schule soll sich zum Quartier öffnen.
Die Ziele, die man sich mit den drei Schulgebäuden gesteckt hat, sind hoch. „Die Menschen werden gezielt wegen der Schule und der Bildung nach Bremerhaven kommen wollen“, erklärte Frost. Auch wenn die Schulen in erster Linie auf die Bedürfnisse der Schüler zugeschnitten seien, dürften sie auch für neue Lehrkräfte attraktiv sein, die in Bremerhaven derzeit fehlen.

Das Schulzentrum an der Hamburger Straße in Geestemünde soll die Oberschule Geestemünde und die Grundschule Allmersschule in einem neuen Campus integrieren. Foto: Jost Hauer (Allianz 3 Schulen Bremerhaven)
Oberbürgermeister Melf Grantz (SPD) und Torsten Neuhoff (CDU) verwiesen darauf, welch große finanzielle Anstrengung die nicht gerade reiche Stadt Bremerhaven für diese Schulen auf sich nehme. Die Stadt wird, wenn die Schulen fertig sind, je nach Finanzierungskonditionen monatlich bis zu 400.000 Euro Miete zahlen müssen.
„Wir werden mit den Schulneubauten unserer Verantwortung gegenüber Kindern und Jugendlichen dieser Stadt gerecht“, teilt Neuhoff mit. Man habe mit dem Nachtragshaushalt, der inzwischen in Bremen genehmigt sei, eine gute Lösung für den Haushalt gefunden, um die Mehrkosten aufzufangen.
Denn schon vor dem Baustart hatte die Bau-Allianz im Februar mitteilen müssen, dass die Baukosten sich um 40 Prozent auf 190 Millionen Euro erhöht hatten. Noch deutlicher hatte sich wegen gestiegener Finanzierungskosten für die Stäwog-Gruppe die kalkulierte Miete für die Stadt erhöht - auf bis zu 14, 4 Millionen Euro im Jahr.
Doch jetzt, davon ist Nils Schnorrenberger von der BIS überzeugt, werde das Allianz-Verfahren seine Vorteile ausspielen. Mit den Unterschriften stehe der Zielpreis unumstößlich fest. „Wir vermeiden Rechtsstreitigkeiten, Kostenexplosionen, Baustopps und Nachtragsverhandlungen.“ So etwas wie mit dem Hafentunnel solle nicht noch einmal passieren.

Die Neue Grundschule Lehe (NGL) soll auf dem Stadtteilsportplatz an der Pauluskirche entstehen und mit der „Schule am Ernst-Reuter-Platz“ einen Campus bilden. Foto: Jost Hauer (Allianz 3 Schulen Bremerhaven)
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