Lokalsport Zeven

Fußball vom Aufstehen bis zum Sonnenuntergang: Die Geschwister Badur aus Zeven

Viele Fußballbegeisterte aus der Region kennen die Fußball-Brüder Eren und Enes Badur aus Zeven. Nun mischt auch ihre 14-jährige Schwester Tuanna mit, noch in der Kreisliga. Die Zevener Zeitung besuchte die Fußball-Geschwister.

Badur

Mutter Canan Badur ist stolz auf ihre Kinder. Hier mit Eren und Tuanna. Enes Badur war beim Training und Vater Ayvaz auf Arbeit. Nur selten ist die Familie komplett zusammen - eines der Kinder hat immer Training. Foto: Ernst Matthiesen

Eren (20), Bruder Enes (19) und Schwester Tuanna (14) sitzen rund um den Wohnzimmertisch, vor sich Gläser mit heißem Tee, während Katze Aria um die Beine streicht. Die drei erinnern sich sofort an ihre Anfänge als Fußballer: „In unserer Nachbarschaft gibt es einen Fußballplatz, auf dem haben wir gekickt. Im Sommer manchmal auch bis zum Sonnenuntergang“, begeistert sich Eren.

„Wir waren etwa sechs bis acht Jungen, unsere Cousins und einige aus Erens Fußballmannschaft. Also, wir waren so richtige Straßenkicker“, ergänzt sein Bruder Enes. Schwester Tuanna beginnt zu lachen: „Ich habe die beiden nie mit etwas anderem spielen gesehen als mit einem Ball“, meint sie. Schon mit vier Jahren kam Eren zum TuS Zeven. Der ein Jahr jüngere Enes begann seine Fußballkarriere erst, als er neun Jahre alt war.

Schwester Tuanna Badur fing erst als Elfjährige mit dem Kicken an

„Ich hatte vorher nicht die richtige Statur, war etwas pummelig“, schmunzelt der jetzt 19-Jährige. Noch später fing ihre Schwester Tuanna an zu kicken. „Ich habe erst mal nur zugesehen und die Bälle geholt. Bis mich meine Cousine Sara, die beim Heeslinger SC spielt, zum Training mitgenommen hat - da war ich 11“, erzählt die mittlerweile 14-Jährige.

Das Fußballfieber der drei Geschwister entfachte ihr Onkel: Hikmet Badur war bei Werder Bremen im Kader, musste aber wegen einer Knieverletzung seine Karriere aufgeben. Er ist aber immer noch das große Vorbild der Badur-Brüder, die beim TuS Zeven auf sich aufmerksam machten. „Wir waren zusammen mit unserem Cousin der BBB-Sturm und haben alles weggefegt“, erinnert sich Enes freudestrahlend. Der Perspektive wegen wechselten die Brüder dann zum JFV A/O/B/H/H.

Eren Badur hätte gerne für die Niedersachsenauswahl gespielt

„Ich wurde sogar ein paar Mal zum DFB-Stützpunkt in Barsinghausen eingeladen, um für den Niedersachsenkader getestet zu werden. Die Trainer dort waren schon verwundert, dass ich nicht aus einem Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) der großen Vereine komme und trotzdem so gut bin. Aber dann begann die Corona-Zeit und alles war vorbei. Dabei hätte ich so gerne für Niedersachsen gespielt“, resümiert der 20-jährige Eren.

Zusammen spielten Enes und Eren in der U-19 Mannschaft des JFV. „Das klappt immer prima mit uns beiden, wir verstehen uns blind. Wir kicken ja auch schon ewig zusammen“, lacht Enes. Überhaupt machen die beiden Brüder fast alles zusammen, teilen sich den Freundeskreis, hören die gleiche Musik, sind beide Stürmer. Fußballerisch gehen sie allerdings getrennte Wege: Während Eren in der Oberliga für den Heeslinger SC spielt, engagiert sich Enes für den Landesligisten Ahlerstedt/Ottendorf.

Wenn die Schwester spielt, stehen Eren und Enes Badur meistens am Rand

Ihre Schwester Tuanna hingegen steht erst am Anfang ihrer Fußballkarriere und kickt beim TuS Zeven in der Kreisliga. „Sie hat aber enormes Potenzial, kann fast alles am Ball“, schwärmen ihre Brüder. Sie sind bei fast jedem Spiel Tuannas als Zuschauer dabei und geben ihr gute Tipps. „Enes und Eren sind meine Vorbilder. Ich möchte auch einmal dort hinkommen, wo sie sind. Also, mindestens will ich in der Landesliga spielen - und dann auch im Sturm wie Eren und Enes“, meint sie selbstbewusst.

„Vielleicht trainieren wir Tuanna im nächsten Jahr auch bei der Talentschmiede des JFV“, überlegt Eren. Denn neben Training und Punktspielen sind die beiden Badur-Brüder im Jugendförderverein auch noch als Trainer der U-14 Mannschaft tätig. „Wir sind und bleiben eben die Straßenkicker von damals und haben ein Herz für alle Kinder, die auch so fußballverrückt sind“, meinen die Brüder.

Tuanna Badur

Tuanna Badur kickt beim TuS Zeven in der Kreisliga. Die 14-jährige ist die Kapitänin den B-Juniorinnen. Foto: Ernst Matthiesen

Ernst Matthiesen
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