Gehfußball? Das klingt ja erst mal nach gemächlichem Schritt, bei dem man zur Not auch noch ein Schwätzchen halten kann. Diese Einschätzung ist allerdings ganz falsch, wie ein Besuch bei den Gehfußballern des TuS Zeven zeigt. Sie trainieren seit gut einem halben Jahr jeden Dienstag um 18 Uhr in der Sporthalle an der Kanalstraße und haben nicht nur Spaß, sondern kommen auch ordentlich ins Schwitzen.
Auch für Ältere und mit Handicap
Initiiert hat die Gruppe Heiko Enghard. Er war immer sportlich unterwegs, bis Probleme mit dem Meniskus den regelmäßigen Jogging-Runden ein Ende setzten. „Ich war auf der Suche nach einem Teamsport, den man auch betreiben kann, wenn man älter ist oder ein Handicap hat“, erzählt das Mitglied des TuS Zeven.
Im Internet stieß er auf der Seite des Niedersächsischen Fußballverbandes auf Walking Football oder Gehfußball. Das klang nach genau dem richtigen Sport für ihn und vielleicht ja auch noch andere Sportler.

Heiko Enghard war auf der Suche nach einem Teamsport und organisierte kurzerhand die neue Sparte Gehfußball beim TuS Zeven. Foto: Hennings
Heiko Enghard sammelte Informationen, entwickelte ein Konzept, und stellte das dem Vorstand des TuS Zeven vor. Der gab gleich sein Okay und versprach, der Gruppe eine Trainingszeit auf den viel benutzten Sportplätzen zur Verfügung zu stellen. In Ulrich Detjen fand er schnell einen Mitstreiter, der ihn dabei unterstützte, eine neue Gruppe aufzubauen.
Über die sozialen Medien und Mundpropaganda sprach sich das neue Sportangebot herum, und beim ersten Training im Oktober waren gleich über zehn Gehfußballer dabei. „Das Training hat so viel Spaß gemacht, dass eigentlich alle dabei geblieben sind“, freut sich Heiko Enghard.
Gut für Koordination und Konzentration
Und auch wenn der Name der Sportart es nicht vermuten lässt, ist sie ziemlich anstrengend. Außerdem wird auch der Kopf am Anfang sehr beansprucht, denn schnell zu gehen ist normalerweise nicht des Sportlers Ding. Gewohnheiten müssen also geändert werden.
Ob jemand noch geht oder schon läuft, entscheidet dann im Zweifelsfall der Schiedsrichter. Den gibt es natürlich auch beim Gehfußball. Er wacht auch darüber, dass der Ball nicht höher als bis zur Hüfte gespielt wird. Und Körperkontakt wird ebenfalls geahndet.
Gehfußball wird auf jeden Fall immer beliebter und es finden sich immer mehr Mannschaften zusammen. „Daher finden schon Turniere statt“, berichtet Heiko Enghard. Die Zevener wollen auf jeden Fall am Ball bleiben und freuen sich schon auf die Freiluftsaison. Dann treffen sie sich donnerstags von 19 bis 21 Uhr auf dem Ahe-Sportplatz.