Fischtown Pinguins

Pinguins mühen sich zu einem Sieg in der Verlängerung gegen den Tabellenletzten

Die Fischtown Pinguins hatten am Freitagabend große Mühe mit dem Tabellenletzten der Deutschen Eishockey-Liga. Am Ende reichte es jedoch zu einem knappen 2:1-Erfolg nach Verlängerung gegen die Düsseldorfer EG.

Fischtown Pinguins taten sich in der Deutschen Eishockey-Liga gegen den Tabellenletzten Düsseldorfer EG lange Zeit sehr schwer.

Fischtown Pinguins taten sich in der Deutschen Eishockey-Liga gegen den Tabellenletzten Düsseldorfer EG lange Zeit sehr schwer. Foto: Masorat

„Wir sind gut gestartet, haben auch das Tor gemacht und hatten dann aber einen kleinen Hänger“, bilanzierte Trainer Alexander Sulzer. „Wir haben uns dann aber wieder gut reingearbeitet, ein starkes zweites und ein gutes drittes Drittel gespielt mit vielen Chancen. Düsseldorf hat aber sehr kompakt verteidigt.“

Damit zog der 40-Jährige noch ein sehr wohlwollendes Fazit. Siegtorschütze Phillip Bruggisser benutzte da im Interview bei Magentasport drastischere Worte: „Wir haben es ihnen leicht gemacht, das war definitiv nicht gut genug von uns und wir spielen nicht in unserer Struktur. Dann bekommen wir mit allen Mannschaften in dieser Liga Probleme.“

Die Passgenauigkeit und die Intensität fehlten

Die Pinguins haben das Aus im Viertelfinale der Champions Hockey League gegen Genf zwar gut abgeschüttelt. Die ausverkaufte Partie gegen den Krisenclub war jedoch bei Weitem nicht so hochklassig wie das Duell am Dienstagabend. Die Passgenauigkeit fehlte, die Intensität war deutlich geringer, ebenso das Tempo.

Pinguins-Torwart Kristers Gudlevskis wurde vor der Partie als DEL-Spieler des Monats November ausgezeichnet.

Pinguins-Torwart Kristers Gudlevskis wurde vor der Partie als DEL-Spieler des Monats November ausgezeichnet. Foto: Masorat

Dabei hatte alles so gut angefangen. Vor dem Spiel wurde Keeper Kristers Gudlevskis nach September zum zweiten Mal in dieser Saison zum DEL-Spieler des Monats November ausgezeichnet. Seine Siegesserie wurde nur von Teamkollege Maximilian Franzreb durchbrochen, der am Freitag auch zwischen den Torstangen stand.

Dieser hatte allerdings zunächst nicht viel Arbeit. Die Pinguins setzten den Tabellenletzten direkt unter Druck. Das Scheibenglück, das bereits gegen Genf vermisst wurde, war den Bremerhavenern dabei erneut nicht hold.

Verlic trifft zur Führung für die Pinguins

Bereits in der 2. Spielminute landete ein gewaltiger Distanzschuss von Max Görtz am linken Pfosten. Im Anschluss konnten auch Matthew Abt, Nino Kinder und Dominik Uher die Scheibe nicht über die Linie bringen. Doch dann schlug der Karawanken-Express zu. Drei Passstationen und Miha Verlic hatte zum 1:0 vollendet (8.).

Doch dann folgte der Knick, die Chancen der DEG häuften sich - und einer dieser Angriffe führte dann auch zum Ausgleich durch Alex Ehl (12.). Dieser Treffer wirkte wie ein Befreiungsschlag für die Düsseldorfer, die am vergangenen Wochenende zwei Niederlagen bei 1:14 Toren kassiert hatten.

„Wir haben es ihnen leicht gemacht, das war definitiv nicht gut genug von uns und wir spielen nicht in unserer Struktur. Dann bekommen wir mit allen Mannschaften in dieser Liga Probleme.“

Phillip Bruggisser

Die Rheinländer spielten nun nicht nur munter mit, sondern waren plötzlich zeitweise die spielbestimmende Mannschaft. Bei den Pinguins häuften sich die Fehler und Franzreb hielt den Spielstand mit starken Paraden fest.

„Da haben wir ein bisschen nachgelassen. Die letzten 40 Minuten haben wir dann wieder ganz gut gespielt, uns aber ein bisschen schwergetan, klare Chancen herauszuspielen. Dennoch haben wir am Ende einen Weg gefunden, zwei Punkte zu holen“, sagt Verteidiger Maxim Rausch und nahm das positive mit.

Pinguins finden keine Lücke in der Defensive der DEG

Denn mit Beginn des zweiten Abschnitts fanden die Hausherren wieder in ihr Spiel - aber mit teils hektischen Abschlüssen keine Lücke in der Defensive der DEG, die den Raum extrem eng verteidigte.

Dennoch hatten die Bremerhavener mittlerweile wieder ein deutliches Chancenplus und dazu das Glück des Tüchtigen in der Defensive, als ein Schuss von Ex-Pinguin Moritz Wirth an den Pfosten knallte (28.).

Pinguins-Stürmer Felix Scheel haute sich voll rein, doch ein zweiter Treffer wollte den Pinguins in der regulären Spielzeit nicht mehr gelingen.

Pinguins-Stürmer Felix Scheel haute sich voll rein, doch ein zweiter Treffer wollte den Pinguins in der regulären Spielzeit nicht mehr gelingen. Foto: Masorat

Im Schlussabschnitt lebte das Duell auf überschaubarem Niveau von der Spannung. 9:13 vor dem Ende gab es dann das erste Powerplay des Spiels überhaupt - für die Pinguins. Das hatten sie am Dienstag gegen Genf mit einem 18 Minuten vor dem Ende gezogenen Torwart für einen sechsten Feldspieler eigentlich zur Genüge trainiert.

Das Duell lebte am Ende von der Spannung

Schuss um Schuss feuerten die Hausherren ab, konnten diese Chance jedoch nicht für einen weiteren Treffer nutzen. Glück für die Pinguins: Auch die DEG ließ kurz darauf ein Überzahlspiel ungenutzt verstreichen.

So ging es zunächst in die Verlängerung, in der es Mucksmäuschen still wurde. Ein medizinischer Zwischenfall überschattete das Geschehen auf dem Eis. Als Phillip Bruggisser nach 61:21 Minuten jedoch in Baseball-Manier aus der Luft einnetzte, entlud sich die Spannung in einem kurzen Jubelschrei. Am Ende wurde dann auch wieder wie gewohnt gefeiert und die Mannschaft verabschiedeten sich mit Weihnachtsgrüßen vom Videowürfel von den Fans.

Pinguins - Düsseldorf 2:1 (1:1, 0:0, 0:0, 1:0) n. V.

Tore: 1:0 (7:35) Verlic (Urbas, Jeglic), 1:1 (11:02) Ehl (McKiernan), 2:1 (61:21) Bruggisser.

Mareike Scheer

Reporterin

Mareike Scheer ist gebürtige Bremerhavenerin und hat an der Deutschen Sporthochschule in Köln Sportwissenschaften mit Schwerpunkt Medien und Kommunikation studiert. Seit Juli 2019 arbeitet sie in der Sportredaktion der NORDSEE-ZEITUNG und ist Expertin für Eishockey und Reitsport.

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