Schlusslicht gegen Spitzenreiter – Selsingen bei Hesedorf gefordert

In der Kreisliga scheint das Duell zwischen Schlusslicht MTV Hesedorf und Tabellenführer MTSV Selsingen auf den ersten Blick eine klare Angelegenheit zu sein. Doch in dieser Saison zeigt sich das Leistungsniveau der Teams so dicht beieinander, dass der Satz „Jeder kann jeden schlagen“ diesmal keine leere Floskel ist.

Schon das Hinspiel war für den MTSV ein harter Kampf, den er erst durch ein Tor von Lukas Schotmann in der Nachspielzeit knapp mit 1:0 für sich entschied. Daher warnt MTSV-Co-Trainer Carsten Müller: „Das Leistungsvermögen zwischen den beiden Mannschaften ist deutlich enger, als es die Tabelle aussagt. Wir wissen, dass wir in Hesedorf nichts im Vorbeigehen holen werden.“ Auch in der letzten Saison gelang es dem MTV, zweimal gegen Selsingen zu gewinnen. Der MTSV will dennoch seine Tabellenführung verteidigen. „Dafür wird aber 100 Prozent Einsatzbereitschaft notwendig sein“, so Müller.

MTV-Trainer Alexander Bube rechnet ebenfalls mit einem knappen Spiel und sieht den Gegner als Team, das stark auf Effizienz setzt: „Die Selsinger sind dafür bekannt, die Minimalisten der Liga zu sein. Sie lassen kaum Gegentore zu und schießen aber immer dieses eine Tor mehr als der Gegner.“ Der MTV ist nach einer Serie mit nur einer Niederlage aus den letzten fünf Spielen im Aufwind. „Kriegen wir es hin, die Schlüsselspieler der Selsinger an die kurze Leine zu nehmen, ist für uns absolut etwas drin“, gibt sich Bube zuversichtlich.

Zeitgleich steigt das Spiel zwischen dem Tabellenzweiten TSV Bevern und dem FC Nordheide, der am Donnerstag mit 0:3 bei Hesedorf/Nartum unterlag. TSV-Coach Patrick Wellbrock setzt darauf, dass sein Team mit zwölf Toren aus den letzten drei Spielen in starker Form ist. „Wir müssen aber auch sehen, dass wir hinten unsere individuellen Fehler minimieren, denn Nordheide ist offensiv gut aufgestellt“, merkt Wellbrock an. Dennoch geht er optimistisch in die Partie.

Für den personell angeschlagenen FC Nordheide wird das Spiel in Bevern bereits die letzte Begegnung im Jahr 2024 sein. „Es wird auch Zeit, dass wir in die Winterpause gehen“, so FC-Co-Trainer Niklas Klöfkorn, der von einer schweren Aufgabe für sein Team ausgeht und nur geringe Chancen auf einen Erfolg sieht.

Ein weiteres interessantes Duell erwartet den Tabellendritten FC Walsede, der gegen den Aufsteiger SG Fintau antritt. Auch hier wird deutlich, wie ausgeglichen die Liga ist. Walsede hat als Dritter nur sechs Punkte Vorsprung auf den Neunten Fintau und gleichzeitig nur zwei Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Selsingen. Fintau dagegen steht nur drei Punkte vor den Abstiegsplätzen. Bei einem Erfolg der SG könnte sie den Rückstand auf Walsede auf drei Punkte verkürzen und hätte in einem Nachholspiel die Chance, gleichzuziehen. Walsede hat nämlich ein Spiel mehr auf dem Konto als Fintau.

Am Sonntag stehen sich zudem noch der Vierte Scheeßel und der Fünfte Hesedorf/Nartum gegenüber. Scheeßel hatte in den letzten Wochen eine durchwachsene Bilanz. Während es gegen Teams aus der unteren Tabellenhälfte zu Niederlagen kam, gelangen gegen direkte Konkurrenten Punkterfolge. Hesedorf/Nartum hat sich nach zwei Niederlagen am Donnerstag durch den Sieg über Nordheide zurückgemeldet. Aber auch die FSV kämpft mit Ausfällen und Verletzungen, wie nahezu alle Teams der Liga. „Wir wissen zwar, dass etwas geht. Allerdings wird es sehr schwierig, in Scheeßel etwas zu holen“, gibt FSV-Trainer Niklas Niestädt realistisch zu Protokoll.