Fischtown Pinguins

Weitere Spielverschiebung - knüppelhartes Restprogramm für die Pinguins

Auf die Fischtown Pinguins wartet im Schlussspurt der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) ein knüppelhartes Restprogramm. Nach dem Schaden in der Eisarena wird ein weiteres Spiel verlegt und die Bremerhavener müssen zwölf Spiele in 24 Tagen bestreiten.

Auf Kapitän Jan Urbas und seine Pinguins-Teamkollegen wartet im Saisonendspurt ein Spiel nach dem anderen.

Auf Kapitän Jan Urbas und seine Pinguins-Teamkollegen wartet im Saisonendspurt ein Spiel nach dem anderen. Foto: Scheschonka

Die Auswirkungen rund um den Schaden in der Eisarena nehmen immer größere Formen an. Nachdem bereits das für den kommenden Freitag geplante Spiel gegen die Iserlohn Roosters aufgrund der Reparaturarbeiten nach dem Ammoniak-Leck in der Kühlleitung auf den 12. Februar verschoben wurde, muss eine weitere Partie umgeplant werden.

Auch das Duell mit den Adler Mannheim findet am Dienstag, 28. Januar, nicht statt und wurde verlegt - auf den 25. Februar. Spielbeginn ist angesichts des engen Terminplans und des Bremerhavener Auswärtsspiels am 26. Februar in Frankfurt bereits um 18.30 Uhr.

12 Spiele in nur 24 Tagen für die Pinguins

Damit bestreiten die Bremerhavener vor der Länderspielpause Anfang Februar, während der in der Eisarena die Olympia-Qualifikation der Frauen stattfinden soll, nur noch zwei bis maximal drei Spiele. Am Sonntag (14 Uhr) gastieren sie in Schwenningen, nächste Woche Freitag (19.30 Uhr) in München und am 2. Februar ist das nächste Duell mit Ingolstadt angedacht. Um 14 Uhr soll dann zumindest das zweite Duell mit den Donau-Panthern in der Eisarena wieder stattfinden können.

Ticket-Gültigkeit

  • Bereits gekaufte Karten der verschobenen Spiele behalten für den Ersatztermin ihre Gültigkeit. Für Fans, die schon Karten erworben haben, am 12. Februar und/oder 25. Februar jedoch verhindert sind, besteht die Möglichkeit, die Karten zu stornieren. Das kann aber nur an der Verkaufsstelle abgewickelt werden, an der die Karten auch gekauft worden.
  • Wie es mit den Tickets rund um das abgebrochene Spiel gegen Ingolstadt aussieht, ist noch offen. Da die Veranstaltung stattgefunden hat, haben Besucher keinen Anspruch auf eine Rückerstattung. „Wir werden uns aber mit dem Thema beschäftigen, wenn wir genau wissen, wie die Spielwertung aussieht“, hatte Pinguins-Geschäftsführer Hauke Hasselbring bereits am Wochenende erklärt. Aktuell laufen noch Abstimmungen mit der Stadthalle, die Pinguins werden die Anhänger jedoch schnellstmöglich informieren.

Die folgende Pause werden die Pinguins gut gebrauchen können, denn dann folgt ein knüppelhartes Programm. Los geht es am 12. Februar mit dem verschobenen Duell mit Iserlohn. Bis zum 7. März folgen dann sieben Heim- und fünf Auswärtsspiele - das macht zwölf Spiele innerhalb von nur 24 Tagen.

„Dann sind wir auf jeden Fall fit für die Playoffs“, unkte Trainer Alexander Sulzer auf Nachfrage. „Es ist schon ein happiges Programm. Aber unsere Mannschaft ist sehr resilient, egal, was bisher gekommen ist, sie haben den Gegenwind fantastisch gehändelt.“

Sulzer sieht es als Vorbereitung auf die Playoffs

Daher nimmt der 40-Jährige die Herausforderung an und gibt sich kämpferisch. „Wir werden alles hineinlegen und uns vorbereiten auf die zwölf Spiele in den 24 Tagen – und dann sind wir bestens gewappnet für die Playoffs.“ Denn die beginnen schlimmstenfalls direkt im Anschluss. Die heiße Phase im Kampf um die deutsche Meisterschaft startet mit der 1. Playoff-Runde ab dem 9. März.

Aktuell liegen die Pinguins allerdings auf dem dritten Tabellenplatz und würden direkt ins Viertelfinale einziehen und sich eine Woche Luft verschaffen. Platz sieben bis zehn spielen in der ersten Playoff-Runde die letzten beiden Plätze unter den Top Acht aus.

Fan-Aktion zeigt die große Unterstützung

Wie groß die Unterstützung auch im Schadensfall ist, zeigte eine Aktion am Dienstagnachmittag. Einige Fans haben sich zusammengetan und geholfen, die Werbebahnen zu säubern.

Die Pinguins-Fans packen mit an

Nachdem das Eis in der Eisarena abgetaut werden musste, weil ein Ammoniak-Alarm das Spiel der Fischtown Pinguins gegen den ERC Ingolstadt abgebrochen hat, packen die Fans mit an. Die Eis-Werbung muss gesäubert werden.

„Ich bin seit zehn Jahren Fan, bin vor acht Jahren aus Sandstedt nach Bremerhaven gezogen. Als ich in der Zeitung gelesen habe, dass Leute gesucht werden, da war es keine Frage, dass ich helfe“, betont Karl-Heinz Benken. „Für den Herzensverein macht man so etwas und ich bin Rentner, da hat man Zeit.“

Werbebahnen werden von den Fans gesäubert

Gemeinsam mit anderen Fans schleppt er die Werbebahnen durch einen Seiteneingang die Treppen hinunter. Hinter der Halle werden sie mit einem Hochdruckreiniger abgespritzt und dann frisch gesäubert wieder hoch in die Halle gebracht. Dort werden sie in einer sauberen Ecke zum Trocknen ausgebreitet.

Pinguins-Fans reinigen als freiwillige Helfer die Werbefolien, die nach dem Abtauen des Arena-Eises verschmutzten.

Pinguins-Fans reinigen als freiwillige Helfer die Werbefolien, die nach dem Abtauen des Arena-Eises verschmutzten. Foto: Scheschonka

Denn: Vor jeder Eis-Saison wird der Untergrund mit Kreidepulver geweißt. Das Pulver wird von einem Fachbetrieb bezogen und vor Ort vermischt mit Wasser mit einem sogenannten Sprühbalken auf den Untergrund aufgebracht.

Kreidepulver muss abgewaschen werden

Durch das plötzlich notwendige Abtauen haben sich Teile dieses Kreidepulvers auf den Werbebahnen abgesetzt. Das muss nun wieder entfernt werden, damit die Bahnen wiederverwendet werden können.

Es waren einige Werbebahnen von den Fans zu reinigen

Es waren einige Werbebahnen von den Fans zu reinigen Foto: Scheschonka

„Das Personal der Stadthalle geht ein bisschen auf dem Zahnfleisch. Da haben wir natürlich gesagt: Klar, wir machen das“, erklären Mario Meseke und Bonnie Satzinger, Fanbeauftragte der Pinguins. „Es war auch überhaupt nicht schwer, Freiwillige zu finden. Klar kann der ein oder andere erst eine halbe Stunde später, weil er noch arbeiten muss. Die Frage war nicht, ob, sondern eher wann?“

Mareike Scheer

Reporterin

Mareike Scheer ist gebürtige Bremerhavenerin und hat an der Deutschen Sporthochschule in Köln Sportwissenschaften mit Schwerpunkt Medien und Kommunikation studiert. Seit Juli 2019 arbeitet sie in der Sportredaktion der NORDSEE-ZEITUNG und ist Expertin für Eishockey und Reitsport.

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