Die Gründung des Bündnisses fand im Gemeindezentrum der St.-Viti-Kirchengemeinde statt. Auf Einladung des Diakonischen Werkes Bremervörde-Zeven kamen dort kürzlich Vertreter von Kirchengemeinden, Politik, Schulen, Kreissportbund, Serviceclubs und sozialen Trägern zusammen, um miteinander ins Gespräch zu kommen. Und zu klären, auf welche Weise sich die Bevölkerung im Landkreis Rotenburg dauerhaft gegen Rechtsextremismus und Faschismus positionieren kann.
Remigration, Deportation: Das sind Worte, die die Menschen wachgerüttelt haben. Worte, die an das düsterste Kapitel deutscher Geschichte erinnern. Nach Bekanntwerden des Geheimtreffens in Potsdam, an dem auch Vertreter der AfD teilnahmen, stemmen sich hierzulande immer mehr Menschen gegen einen menschenverachtenden Rechtsextremismus und gehen für die Demokratie auf die Straße. Auch für das Diakonische Werk Bremervörde-Zeven Anlass, aktiv zu werden.
Für das St.-Viti-Gymnasium Zeven nahm Kirsten Voss an dem Treffen mit geladenen Gästen aus den Samtgemeinden Zeven, Selsingen, Sittensen und Tarmstedt teil. Und ist ganz angetan von der Aufbruchstimmung, die dort herrschte. Jetzt will man versuchen, sich noch breiter aufzustellen, all diejenigen ins Boot holen, die meinen, jetzt müsse etwas passieren. „Das können nicht nur örtliche Institutionen und Einrichtungen, das können auch große Firmen sein“, sagt die Geschichts- und Religionslehrerin. „Desto mehr mitmachen, desto mehr bringt es.“

Kirsten Voss: „Jemandem die Heimat wegnehmen ist etwas, das gar nicht geht.“ Foto: Jakob Brandt
Laut Voss will das Bündnis seine Arbeit unter das Motto „Unsere Stimme für Menschenwürde“ stellen. Dafür soll auch ein entsprechendes Logo entwickelt werden. Remigration, wie von vielen AfD-Politikern lautstark gefordert, sei ein Angriff auf die Menschenwürde. „Jemandem die Heimat wegnehmen, ist etwas, das gar nicht geht“, sagt Voss. Die AfD könne man nicht wählen, das müsse man den mit der aktuellen Politik unzufriedenen Menschen in persönlichen Gesprächen immer wieder deutlich machen. „Die Mauer nach rechts ist da, und sie sollte auch da bleiben.“
Das Aktionsbündnis will weiter Ideen sammeln, wie der Rechtsextremismus in die Schranken zu weisen ist. „Wir müssen die Diskussionsfähigkeit stärken und Argumente gegen rechtsradikale Meinungen liefern“, sagt Voss. Man müsse sich jetzt klar positionieren und deutlich machen, dass es Grenzen gibt, die nicht überschritten werden dürfen. Dazu gehöre auch, eine klare Haltung zur AfD einzunehmen, deutlich zu sagen, dass sie nicht in unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung passt.
Demo am 9. März
In Zeven gehen Menschen nun auch gegen Rechtsextremismus und für Demokratie auf die Straße. Die Demonstration ist für Sonnabend, 9. März, geplant. Das Aktionsbündnis will sich daran beteiligen. Wie, das soll bei dem nächsten Treffen am Donnerstag, 7. März, um 19 Uhr im Gemeindezentrum besprochen werden. Ab April trifft sich das Bündnis jeweils am zweiten Donnerstag im Monat. Interessierte sind eingeladen, sich dem Bündnis anzuschließen.