Zeven

Wenn sich das Auto als Psychoterrorist entpuppt

Eine Fahrt im neuen ZZ-Dienstwagen hat auf mich die Wirkung von Nervengift. Es bedarf wohl nicht mehr allzu vieler Dienstreisen und mich überkommt das Flattern, wenn ich das Gefährt, zurück in Zeven, auf dem Firmenparkplatz abgestellt habe.

Die Produktion dieses Fahrzeugs ist bestimmt Bestandteil fernöstlicher Strategie, mit dem Ziel, Europa zu schwächen - alte, weiße Männer in den Wahnsinn zu treiben.

Nach dem Öffnen der Fahrertür erklingt eine Melodie, steckt der Zündschlüssel, leuchtet das Armaturenbrett blau. Auf dem Bildschirm werde ich willkommen geheißen. Dann beginnt fortwährendes Piepen. Anschnallen, Rückwärtsfahren, einer Fahrbahnbegrenzung oder einem Hindernis nahekommen, stets piept es. Nähert sich der Elefantenrollschuh einer Geschwindigkeitsbeschränkung, so ertönt ein Piepen. Endet die 30er-, 50er-, 70er-Zone, so piept es. Begleitet werden diese akustischen von visuellen Signalen. Ist der Wagen auch nur einen Stundenkilometer zu schnell unterwegs, so blinkt es im Sichtfeld des Fahrers. Und es piept und piept und piept.

Eine Fahrt nach Rotenburg und zurück reicht, und ich bin mit den Nerven runter. Vor der nächsten Dienstreise schlucke ich Beruhigungspillen - quasi als Gegengift.

Thorsten Kratzmann

Reporter

Thorsten Kratzmann stammt aus Zeven, hat in Göttingen und Hamburg Geschichte, Ethnologie und Politik studiert und ist seit 1994 bei der Zevener Zeitung beschäftigt.

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