In seiner E-Mail an die Mitglieder des Stadtrates erinnert Petersen daran, dass er seit den Rücktritten von Michael Solty und Detlef Tiedemann (beide SPD) als Bürgermeister und zweiter Stellvertretender Bürgermeister der Stadt Zeven zum Jahresende den Rat als verbliebener Bürgermeister und Ratsvorsitzender vertritt.
Die Ursachen der Rücktritte im Dezember belasten nach Meinung von Petersen das zwischenmenschliche Miteinander des Rates weiterhin schwer - die Suche nach einem Nachfolger blieb bislang erfolglos.
Beratungen waren schwieriger als von Petersen angenommen
„Unter meiner Leitung haben sich die Sprecher der vorschlagsberechtigten Fraktionen CDU und SGW zweimal zur Beratung getroffen, um auf diesem Wege eine geeignete Kandidatin oder einen Kandidaten zu benennen, die oder der - mehr oder weniger - einvernehmlich von der Mehrheit der Ratsmitglieder gewählt werden könnte. Die Beratungen erwiesen sich schwieriger als vorher von mir angenommen“, so Petersen.
In der Dynamik der vorangegangenen Ereignisse sah sich die Runde demnach nicht in der Lage, eine allseits akzeptierte Kandidatin oder einen Kandidaten zu benennen, der oder die durch eine der vorschlagsberechtigten Fraktionen nominiert würde. „So stehen wir zum heutigen Tag immer noch ohne einen Wahlvorschlag da.“
„Zeit des Taktierens und der Schuldzuweisungen sollte vorbei sein“
Diese derzeitige dysfunktionale Situation zwischen den Fraktionen bringe ihn dazu, nochmals an die grundsätzlichen Aufgaben zu erinnern, zu der sich jedes einzelne Ratsmitglied bei Antritt ihres oder seines Mandates verpflichtet hat. „Wir alle sollten nun gemeinsam nach Lösungen suchen. Die Zeit des Taktierens und der gegenseitigen Schuldzuweisungen sollte der Vergangenheit angehören. Wir müssen zusammenrücken und beweisen, dass wir den Ernst der Lage erkannt haben. Jedes Ratsmitglied, jede Fraktion, jede Gruppe sollte sich hinterfragen, ob sie in der aktuellen Konstellation ihrer Aufgabe im Sinne der Stadt Zeven gerecht geworden ist und im Rahmen der eigenen Möglichkeiten zu einem Gelingen der anstehenden Aufgaben beigetragen hat“, fordert Jens Petersen.
Die bestehenden Konstellationen sollten hinterfragt werden
In Anbetracht der festgefahrenen Situation zwischen den Sprechern sollte man auch die bestehenden Konstellationen hinterfragen dürfen, so der Sprecher von Einfach grün, um gegebenenfalls Raum für ein entscheidungsfreudigeres Umfeld zu schaffen. Es bestehe eine Notwendigkeit der Einigung auf einen neuen Bürgermeister.
„Bezüglich meiner eigenen möglichen Kandidatur möchte ich Folgendes erklären: Nach dem Vorschlag durch Michael Solty und Detlef Tiedemann ist diese zu einer Option geworden, welche auch innerhalb der Beratungen besprochen wurde. Dieser Möglichkeit stände ich weiterhin offen gegenüber. Das Niedersächsische Kommunalverfassungsgesetz regelt, dass der Vorschlag aber durch eine der im Verwaltungsausschuss vertretenden Fraktionen erfolgen muss. Für Gesprächsbedarf oder Vorschläge aus dem Rat stehe ich über die bekannten Kommunikationswege gerne zur Verfügung“, schreibt Petersen an seine Kolleginnen und Kollegen.
„Für Fragen aus der Bevölkerung biete ich gerne einen Besuch der nächsten Bürgermeistersprechstunde, Anfragen per E-Mail unter petersen.stadt@zeven.de oder auch telefonische Anfragen über das Bürgermeister-Sekretariat des Rathauses an.“