Nordenham

SoVD: Alle Menschen mit Behinderung sollen gleiche Unterstützung erhalten

Der Sozialverband Deutschland (SoVD) fordert ein einheitliches Teilhabegeld für alle Menschen, die eine Behinderung haben. Für diesen Vorstoß gibt es aus der Sicht der Organisation gute Gründe - hier die Details.

Frau, die im Rollstuhl sitzt, arbeitet am Laptop

Der Sozialverband SoVD fordert ein Teilhabegeld, das alle Betroffenen - unabhängig von Einkommen und Vermögen - erhalten. Foto: Klose/dpa

So ist es in Deutschland bislang geregelt: Menschen mit Behinderung erhalten derzeit - je nach Bundesland - unterschiedliche finanzielle Leistungen. Es gibt zwar überall ein Landesblindengeld, allerdings variiert die Höhe stark.

Während es unter anderem in Berlin oder Nordrhein-Westfalen Unterstützung für gehörlose oder taubblinde Menschen gibt, gehen Betroffene in Niedersachsen leer aus. Aus Sicht des Sozialverbands Deutschland (SoVD) in Niedersachsen ist dieser Zustand nicht hinnehmbar.

„Das ist nicht hinnehmbar“

Er fordert deshalb ein einheitliches Teilhabegeld für alle Menschen, die eine Behinderung haben. Bis zu 410 Euro - diesen Betrag bekommen blinde Menschen in Niedersachsen monatlich zum Ausgleich der Nachteile, die ihnen durch ihre Behinderung entstehen. Würden die Betroffenen in Berlin wohnen, wären es über 670 Euro. „Das kann einen Unterschied von etwa 260 Euro im Monat ausmachen und ist nicht hinnehmbar“, sagt Bernhard Sackarendt, Landesvorsitzender des SoVD in Niedersachsen.

Noch ungerechter sei die Situation für Gehörlose und Taubblinde. „In Berlin, Brandenburg oder Nordrhein-Westfalen bekommen sie pro Monat eine finanzielle Unterstützung, in Niedersachsen erhalten sie keinen Cent“, kritisiert Sackarendt. Es könne nicht sein, dass es vom Wohnort abhänge, ob Betroffene Leistungen erhalten oder nicht.

Sozialverband spricht von einem „Flickenteppich“

„Dieser Flickenteppich muss beendet werden. Nur so kann gerechte Teilhabe hergestellt werden“, ist sich der Landesvorsitzende sicher. Deshalb fordert der größte Sozialverband in Niedersachsen ein Teilhabegeld, das alle Betroffenen - unabhängig von Einkommen und Vermögen - erhalten. So könnten spezielle Bedarfe, die aufgrund ihrer Behinderung entstehen, ausgeglichen werden. „Wichtig ist dabei, dass es jedem, der eine Behinderung hat, zur Verfügung steht, ohne dass er langwierig erläutern muss, für welchen Mehrbedarf er das Geld genau verwenden wird“, betont Sackarendt.

Dies sei eine wichtige Voraussetzung für mehr Flexibilität und Selbstbestimmung. Sackarendt: „Niedersachsen sollte hier mit gutem Beispiel vorangehen und ein Teilhabegeld auf Landesebene einführen. Ziel wäre aber natürlich eine Lösung auf Bundesebene.“

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