Sonniges Herbstwetter, ein gepflegter Platz und eine ordentliche Zuschauerkulisse – für ein sehenswertes Kreisligaspiel war alles angerichtet. Und beide Teams ließen sich nicht lange bitten, legten gleich mit Volldampf los. Vor allem die Gäste hatten zunächst die besseren Offensivaktionen, nach nur vier Minuten erzielte Yannik Wichern das 0:1 für die Gäste. Fast im Gegenzug hatte Jonas Marherr die große Chance zum Ausgleich, doch aus kurzer Distanz ballerte er den Ball über das Tor.
Beide Teams waren um Spielkontrolle bemüht, aber es blieb über 90 Minuten ein kampfbetontes, zuweilen zerfahrenes Spiel. Nach dem Rückstand wirkten die Wörpetaler einen Moment lang beeindruckt, wurden von den griffigen und zweikampfstarken Nordheidern unter Druck gesetzt.
Einen ihrer Entlastungsangriffe nutzten die Platzherren dann zum Ausgleich. Eine hohe Flanke von links landete halbrechts bei Tjard Albrecht, der den Ball platziert ins linke Toreck schoss. Nun hatte Wörpetal mehr vom Spiel, setzte die Gäste zunehmend unter Druck, doch bis zur Pause blieb es beim 1:1.
Nach dem Seitenwechsel lieferten sich beide Teams einen offenen Schlagabtausch, mit teilweise hart geführten Zweikämpfen. Wörpetal drückte auf den Siegtreffer. Nordheide verteidigte engagiert, vor allem Torwart Lukas Fitschen zeigte mehrfach, dass er zu den besten Keepern der Liga gehört. Die Zuschauer hatten sich bereits mit einem Unentschieden abgefunden, mit dem auch beide Teams hätten leben können, da schlug der Tabellenführer doch noch einmal zu. Jonas Marherr, der die beste Chance in der ersten Halbzeit vergeben hatte, köpfte eine Flanke von rechts unhaltbar für Fitschen in das rechte Toreck. Der Treffer wurde ausgiebig bejubelt – kurz darauf wurde abgepfiffen.
„Wenn man rein von den Chancen her auf das Spiel schaut, ist der Sieg verdient. Wie er dann letztendlich zustande gekommen ist, da kann man tatsächlich davon reden, dass wir ein wenig Glück hatten“, sagte Wörpetal-Trainer Dennis Bargemann nach dem Abpfiff.
„Nordheide hat das bärenstark gemacht und ist verdient und sehenswert in Führung gegangen. Die ersten 20 Minuten haben wir kaum Zugriff auf das Spiel bekommen. Zudem mussten wir mit Marlo Suhr recht früh wechseln. Umso beachtlicher war, und hier ein großes Lob an unsere Jungs, die Reaktion die wir gezeigt haben. In der zweiten Hälfte haben wir dann kaum etwas zugelassen und sicherlich etwas Glück gehabt mit dem nicht gegebenen Abseitstor von Nordheide. Es spricht dann für die Mannschaft, bis zur letzten Minute an den Sieg zu glauben und dafür zu arbeiten. Es passte dann auch, dass Jonas Marherr den Siegtreffer köpft.“
Thorsten Holst, Betreuer des FC Nordheide, war nach der Partie niedergeschlagen. „Eine ganz, ganz bittere Niederlage für uns, die haben wir nicht verdient. Wir wussten, dass wir es gegen Wörpetal schwer haben würden und es ein intensives Spiel werden würde. Wörpetal hat auf Fehler im Spielaufbau von uns gelauert und ist dann explosionsartig in den Strafraum eingedrungen.“
Den Steckpass von Christoph Peters auf Yannick Wichern vor dem 1:0 für Nordheide lobte Holst ausdrücklich. „Es wurde immer wieder brenzlig in beiden Strafräumen und Lukas Fitschen konnte sich auszeichnen, was dann aber doch irgendwann zum 1:1 führte. Das 2:1 von Stefan Pommering für uns wurde leider nicht gegeben wegen einer Abseitsstellung, aber selbst Wörpetaler Spieler waren der Meinung, dass es kein Abseits war.“
Beim Siegtor der Gastgeber in der Nachspielzeit sei ein Foul gegen einen Nordheider Spieler vorausgegangen, welches der Schiri übersehen habe. „Wie gesagt, eine ganz bittere Niederlage - ein Unentschieden wäre gerecht gewesen. Aber wir können uns keinen Vorwurf machen“, so Holst.
Yannik Wichern hat sich vom Gegenspieler gelöst und abgezogen – der Ball schlägt zum 0:1 im Wörpetaler Tor ein. Foto: Andreas Kurth
